Raum 101

Raum 101

Frank Meyer

Erzählungen über Männer, 2. Aufl. 2005, 188 Seiten

ISBN: 978-3-937601-26-7
Preis: 14,80 €

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Früh übt sich, was ein Mann werden will. Wichtig und stets im Auge zu behalten sind hierfür die grundlegenden männlichen Imperative: Schmerzen ertragen, Gefühle kontrollieren, Alkohol in Massen konsumieren und Unbekümmertheit glaubwürdig vortäuschen. Kurz: Unabhängig, furchtlos und verwegen des Leben als das annehmen, was es ist – ein ständiges Abenteuer.
Meyers Geschichten führen sprachgewaltig durch den Alltag echter Kerle mitten hinein in die existentielle Spannung von Liebe und Hass, Sinn und Unsinn, Komik und Tragik. Eine verblüffend offene und unterhaltsame Lektüre.

Von dem Konflikt mit dem Vater beim Froschschenkeljagen, den abenteuerlichen Gefühlen einer Kinderliebe, den bleibenden Momenten mit dem besten Freund, die erschütternden Erlebnisse beim Bund...
Teils einfühlsam, teils derb erzählen die Geschichten dieser Sammlung, wie Jungen und Männer sich in verschiedenen Lebensabschnitten bewähren... oder wie sie versagen.

weitere Erzählbände von Frank P. Meyer:

es war mir ehrlich gesagt völlig egal

Tee mit der Königin

Leseprobe

Melanie


Eng aneinandergelehnt saßen sie im hohen Gras. Von hier aus konnten sie den ganzen Hang überblicken, wenn sie den Kopf ein wenig hoben, und bis zum Dorf hinuntersehen. Vorsichtig legte er den Arm um ihre Schulter. Sie lehnte ihren Kopf an seine Brust und nahm seine Hand. Hielt sie fest. Und lächelte.
„Zeig sie mir noch mal“, bat er sie leise.
Sie hob den Kopf: „Ich muss gleich heim. Wenn ich zum Abendessen pünktlich da bin, fragen sie nicht, wo ich schon wieder war.“
„Ganz kurz nur! Oder lass mich dran fassen.“
Sie neigte den Kopf ein wenig, so dass ihr braunes Haar über die Schulter fiel. Er spürte es auf seiner Hand, die noch immer auf ihrer Schulter lag. „Wir müssen uns einen anderen Platz suchen, wo man uns nicht sieht“, flüsterte sie.
„Hier sieht man uns doch auch nicht. Und wenn jemand hier raufkommt, sehen wir ihn früh genug…“
Sie schien zu überlegen. „Gut! Aber nur kurz … ich muss gleich heim.“ Sie ließ seine Hand los, zog die weiße Bluse aus dem Rock und schob sie hoch bis unters Kinn, und noch ein bisschen höher, bis die Bluse ihren Mund verdeckte. Ihre Augen lachten. Die Sonne schien auf ihren Bauch und ihre Brust.

Also normal war das nicht. Und auch irgendwie… na ja, irgendwie wohl auch nicht richtig. Schon im Kindergarten hatte es angefangen. In den letzten Kindergartenwochen. Es gab ein Frühlingsfest mit allen drei Gruppen. Und da sah er sie zum ersten Mal. Vielleicht hatte er sie vorher schon gesehen, aber an diesem Tag war sie ihm aufgefallen. Sie wurden von den Schwestern für das Abschiedsfoto sortiert. Alle drei Gruppen sollten aufs Bild. Sie standen in Zweierreihen da. Es war kompliziert. Und dauerte… plötzlich trafen sich ihre Blicke. Oder vielleicht hatte sie ihn auch schon vorher angesehen; jedenfalls sah er sie an, und sie sah zurück. Und lächelte. Sagte nichts. Und wahrscheinlich lächelte er genauso stumm zurück – eine Zeit lang. Dann ging er zu Schwester Angelika und sagte: „Ich will neben der da stehen“, und zeigte auf sie.
„Neben Melanie? Ach, du kennst Melanie schon? – Du musst aber in die hintere Reihe. Die Großen müssen in die hintere Reihe. Und die Kleinen nach vorne.“
„Sie kann sich ja auf ein Stühlchen stellen.“ Schwester Angelika seufzte. Und holte einen Stuhl.
Bei dem Fest war soviel Durcheinander, dass er sie ständig aus den Augen verlor. Aber er suchte immer wieder nach ihr. Wenn sie ihn dann sah, lächelte sie. Er ging ihr nach, als sie aufs Klo ging. Ging einfach hinter ihr her. Als sie merkte, dass er ihr tatsächlich bis hierher gefolgt war, drehte sie sich um und sah ihn lange an: „Du darfst eigentlich gar nicht hier rein. Hier ist für Mädchen.“ Ihre Stimme klang ruhig und leise; und dunkel… für so ein kleines Mädchen.
„Pah, ist mir doch egal! Du heißt Melanie?“
„Ja!“
„Ich heiße Peter.“
„Peter“, sie nickte. „Warte einen Moment, ich muss mal.“ Sie verschwand in der Kabine. Während er wartete, kamen zwei Mädchen rein und fragten überrascht: „Was machst du denn hier drin?“
„Ich warte auf Melanie.“ Sie hatte ja gesagt, er solle auf sie warten. Als sie wieder rauskam – die beiden anderen waren auch gerade fertig und wuschen sich die Hände – ging sie bis ganz nah vor ihn und lachte ihn an. Er nahm ihre Hand und sie gingen zusammen wieder hinaus.

Zuhause war er noch nicht ganz zur Tür rein, da rief er schon, „Mama, Mama, ich bin verliebt!“ Und er rief es mit einer Ernsthaftigkeit und Begeisterung, dass einem Angst und Bange werden konnte. Als wüsste er genau, wovon er da redete. Aber seine Mutter lachte erleichtert, als er dann noch hinzufügte: „Sie heißt Melanie und ich will sie heiraten!“ So machte man das nämlich, soviel er wusste.

In den letzten Tagen im Kindergarten sah er sie öfter. „Schwester Angelika, ich will zu Melanie.“ Schwester Angelika seufzte: „Dann fragen wir mal Schwester Anna, ob du in ihre Gruppe darfst.“ Natürlich durfte er. Er ging jedes Mal sofort zu Melanie und sie spielten miteinander. Nur sie beide. „Schwester Anna hat erzählt, dass Schwester Angelika dich schon viermal in die Besenkammer einsperren musste.“ Die Bewunderung war nicht zu überhören.
„Ja, aber das war nur, weil ich dem Jürgen und einmal auch dem Stefan eine Abreibung gegeben habe. War aber auch wirklich nötig. Ich hab dich vorher noch nie gesehen.“
„Doch! Ich war aber nicht immer hier. Ich war oft im Krankenhaus.“
„Ich war auch schon im Krankenhaus. Ich hatte die Nase gebrochen.“
„Ehrlich?“ Sie war beeindruckt.
„Aber ich musste nur eine Nacht da bleiben.“
„Ich war ganz lange da.“ Sie überlegte, lange. „Willst du mal meine Narbe sehen?“
Seine Oma hatte eine kleine Narbe an der Stirn. Aber da war bei Melanie nichts.
„Wo ist sie denn?“
Sie zog den Pullover aus der Hose und das Unterhemd und zog es hoch, bis vors Gesicht. Aber sie zog den Pullover nicht über den Kopf. Es war eine riesige Narbe, ganz lang und rot und auch dick. Sie war genau in der Mitte und begann kurz unterm Hals und ging fast bis da wo der Bauch anfängt.
„Das ist die superste Narbe, die ich kenne.“
Sie ließ den Pullover ein wenig runter, gerade so, dass sie ihn ansehen konnte, verdeckte aber weiterhin den Mund.
„Willst du mal dran fassen?“ Klar wollte er. Sie fühlte sich glatt und fest an. Ganz anders als die Haut drum herum. Er strich – nur mit einem Finger – auf und ab.
„Was macht ihr denn da?“ Schwester Anna wirkte überrascht. Melanie zog den Pullover runter. Er hatte den Finger noch auf der Narbe.
„Melanie hat mir ihre Narbe gezeigt.“
„Ähm, ja,… das ist schön, Melanie, dass du Peter deine Narbe zeigst… jetzt müßt ihr aber mit in die Vorleseecke kommen. Ich spiele euch die Platte ‘Peter und der Wolf’ vor.“
„Kenn ich schon von Schwester Angelika.“
„Willst du trotzdem hier bleiben?“
„Wenn ich neben Melanie sitzen darf.“ Er durfte natürlich.
Beim nächsten Mal fragte er sie: „Wie hast du die Narbe gekriegt?“
„Von der Operation!“ Er schwieg. Später sagte ihm seine Mutter noch mal, es sei von der Operation und dass Melanie ganz, ganz schlimm krank gewesen war. Den Namen der Krankheit hatte er nicht verstanden.
Schwester Anna kam zu ihnen: „Melanie! Du hast Peter die Narbe doch schon gezeigt. Und du musst da nicht immer dran fassen, Peter!“
„Wieso?“
„Das ist nicht… gut… ähm… für die Narbe.“
Diesmal hatte er mit der ganzen Hand drüber gestreichelt. Um den Unterschied zwischen der Narbe und der Haut besser zu spüren.

Sie kamen nicht in dieselbe Klasse. Sie war in der Parallelklasse. Natürlich sahen sie sich öfter auf dem Schulhof. Sie lächelte ihn an, wenn sie ihn sah, und meistens ging er zu ihr. Sie setzten sich auf die Mauer oder ins Gras und sie hielt seine Hand oder er legte seinen Arm um sie. Und manchmal gab er ihr ein Küsschen. So machte man das nämlich! Oft waren sie auch einfach nur zusammen und er erzählte ihr etwas.
Auch außerhalb der Schule sahen sie sich manchmal. Mussten sich nicht extra verabreden. Sie wohnte zwar genau am anderen Ende des Dorfes, aber er hatte ein Fahrrad und fuhr öfter mal an ihrem Haus vorbei, um zu sehen, ob sie draußen spielte, was sie aber selten tat.
Er vermisste sie nicht, wenn er sie mal eine Zeit lang nicht sah, vor allem in den Ferien. Aber auch während der Schule, denn da hatte er immer ‘ne Menge zu tun. Er wusste ja, dass sie immer da war. Und er hatte wirklich beim besten Willen wenig Zeit. Es ist schwer zu sagen, was Mädchen so den ganzen Tag machen, wenn sie in der 1. Klasse sind. Er jedenfalls musste Höhlen bauen, Rennen organisieren und Wettkämpfe mit der Wasserbande abmachen – immerhin war er der Boss der Galgenbergbande – im Sommer ein Loch unter dem Zaun vom Schwimmbad durchgraben und im Winter gute Stellen für die Schneeballschlachten suchen. Kurz gesagt, es galt Aufgaben zu bewältigen, wie sie das spätere Leben, was ihre Spannung und Bedeutung betraf, kaum mehr zu bieten haben würde. Aber das wusste er zum Glück nicht.
Jedenfalls wurde einiges von ihm erwartet, seit er überraschend das Radrennen die Bergstraße runter gewonnen hatte. Es war ein echtes Rennen! Im K.O.-System! Immer Mann gegen Mann. Mehr als zwei hätten auch gar nicht die enge Straße runterfahren können, auch wegen der Kurven. Und der Sieger kam weiter, bis nur noch zwei übrig waren. Es war schon eine Sensation, dass er überhaupt in den Endlauf kam. Und dann schlug er auch noch Manfred aus der 3. Klasse, der das Rennen vorher schon zweimal gewonnen hatte! Der schwor übrigens, dass er gesehen hatte, wie die Funken spritzten, als Peter in der letzten Linkskurve mit dem Pedal aufgesetzt hatte. Die Jungs, die am Ziel standen, wo die Bergstraße in die Hauptstraße mündete, trauten ihren Augen nicht und jubelten, so dass die anderen, die vom Ziel aus hinterher gefahren waren und einige Sekunden dahinter kamen, schon wussten, wer gewonnen hatte. Sein Ruhm vergrößerte sich noch, als er bei der Revanche am letzten Ferientag, beim Halbfinale, in Führung liegend, mit dem Pedal aufsetzte, ins Schleudern kam, und sich im Fallen eine Rippe am Lenker brach – was er sogar mit einem Foto beweisen konnte, das ihm der Doktor geschenkt hatte, und auf dem man sein Gerippe sah, wenn man das Foto gegen die Sonne hielt.
In der 2. Klasse hatten die Jungs Spaß daran, sich von hinten an die Mädchen ranzuschleichen und ihnen die Röcke hochzuheben. Die Mädchen kreischten dann, oder, was noch besser war, schlugen um sich.
„Und was soll das?“ fragte Peter Jürgen.
„Na, ist doch lustig. Man sieht das Höschen.“
„Ja und?“
„Und das ärgert sie. Sind eben Mädchen.“
Das war ein Argument! Also mischte er mit und erreichte, wie in so vielem in dieser Zeit, eine beachtliche Meisterschaft. Der Spaß hatte jedoch ein Ende, als Ralf Melanies Rock hochhob. Sie kreischte nicht und schlug auch nicht um sich, sondern war so erschrocken, dass sie weglief und weinte.
„Also dass das klar ist: Du hebst Melanies Rock nicht mehr hoch. Nur ich darf das!“
„Ach, du darfst also bei allen und wir nicht!“
Stimmt, das war natürlich wirklich nicht richtig. „Na gut: Ihr dürft das nicht bei Melanie machen und dafür lasse ich euch alle anderen.“ Das war eine Abmachung!
Als er ihr sagte: „Ich bin der einzige, der bei dir den Rock hochheben darf. Die anderen machen nichts mehr“, war sie sichtlich erleichtert. Fragte aber noch: „Und wirst du das machen?“
„Quatsch, ist doch Kinderkram.“ Und sie nutzten den Rest der großen Pause, um durch ein Loch in der Hecke des Schulhofs zu verschwinden und sich hinter den Geräteschuppen hinter der Turnhalle zu setzen.
Das war auch die Zeit, in der der Rektor, ein ernster und freundlicher Mann, der leicht stotterte, was ihn selbst aber Gott sei Dank nicht störte, zum ersten Mal die Eltern darauf hinwies, dass man dieses süße Pärchen in der Schule hatte. Richtig lieb. Sogar Küsschen gaben sie sich manchmal. Wirklich putzig. Ungewöhnlich zwar – aber vor allem für den wilden Peter bestimmt gut. Solange er mit Melanie Händchen hielt, konnte er nicht mit Jürgen und Matthias wetten, dass sich keiner außer ihm traute, vom Dach des Fahrradschuppens zu springen.
Wie schön, dass so ein frecher, wilder Junge doch so ein Lieber sein konnte. Melanies Mutter fragte seine Eltern, ob er nicht zu Melanies Geburtstag kommen wolle.
Aber er ging nicht auf Mädchengeburtstage! Und Melanie war ihm deswegen auch nicht böse.
Während des 3. Schuljahres änderte sich gar nicht so viel, das heißt, zwischen den beiden nicht. Er hatte zwar nicht so oft Zeit, aber wenn sie sich dann sahen, erzählte er ihr stundenlang von seinen Abenteuern oder er streichelte ihre Narbe, die nicht mehr so rot war wie früher, sondern eher rosa, und nicht mehr ganz so dick, sich dafür aber um so glatter und fester anfühlte. Manchmal ließ er tatsächlich große Ereignisse einfach sausen. So z.B. als Matthias seinen älteren Brüdern zwei Paar Boxhandschuhe geklaut hatte und ein Kampf zwischen Ralf und Andreas abgemacht wurde. Andreas war einer von der Wasserbande, die übrigens so hieß, weil sie ein riesiges Baumhaus hatte, das mindestens zur Hälfte über den Fluss gebaut war. Sie hatten für eine kurze Zeit „Frieden“ vereinbart, um gemeinsam einen echten Boxring zu bauen. Mit echten Pfosten und Seilen. Zum Glück hatte er nicht allzuviel verpasst. Die Handschuhe waren viel zu groß, so dass das Boxen durch einen normalen Ringkampf ersetzt werden musste, den Andreas zu allem Überfluss auch noch gewonnen hatte.
Was ihn vor allem davon abhielt, Melanie nach der Schule öfter zu treffen, waren die Höhlen. Oder genauer gesagt: Die Höhle. Es gab einige davon am Galgenberg. Es waren keine echten Höhlen, also von Natur aus, sondern die Leute hatten so Löcher gegraben im Krieg, um sich darin zu verstecken, wenn die Flieger kamen. Die meisten waren nur ein paar Meter tief. Und die Eingänge, die sowieso ziemlich eng waren, wuchsen zu. Oder es waren Brocken vom oberen Rand abgefallen, so dass der Eingang erst freigeräumt werden musste. Deshalb hatten sie auch zuerst eine andere Höhle ausgesucht, die ganz okay war. Aber wenn die ganze Bande da war, alle acht, war es fast schon zu eng. Matthias hatte von seinem Opa gehört, dass es da auch eine größere geben musste, weiter oben, wo der Hang schon nicht mehr so steil war. Als sie nichts fanden, kamen sie zu dem Schluss, dass Matthias’ Opa Blödsinn erzählt hatte, oder dass die Höhle vielleicht schon längst eingestürzt war. Bis sie dann am Galgenberg „Fuchs und Hase“ spielten. Das war eine Mischung aus Verstecken und Fangen und war supergut, obwohl es nach Kinderkram klang. Jede Schlehdornhecke galt als Hasenbau und wenn man dort reinkroch, durften die Füchse einen nicht fangen. Ralf war vor den Füchsen bis ganz nach oben geflüchtet, und als er unter die Hecke kriechen wollte, war er eingebrochen und steckte bis zum Bauch in dem roten Sandstein. Passiert war ihm nichts, aber er hatte die Höhle gefunden.
Allein der Eingang kostete etliche Tage Arbeit. Es musste ja ein stabiles Eingangsloch freigelegt werden, ohne die perfekte Tarnung zu zerstören. Ralf und er gingen als erste rein. Mit Taschenlampen. Es war ein richtiger Raum. Sie konnten geradeso aufrecht stehen. Und diese Höhle war tiefer als die anderen, mindestens zehn, zwölf Schritte. Und am Ende stieg sie wieder an. Es gab so eine Art Stufe. Kniehoch. Und darüber ging es ein Stückchen nach oben. Draußen sahen sie sich das Gelände über der Höhle an. Es gab eine kleine Vertiefung. Ganz unscheinbar. Und kein großer Durchmesser. Ralf und Peter krochen noch mal durch den neuen Eingang und gingen bis zum Ende durch. Oben sprang Matthias in der kleinen Senke auf und ab. Mit beiden Beinen gleichzeitig. Im Schein der Taschenlampen rieselten Steinchen und kleine Brocken und vermoderte Äste und Blätter.
Es war eine Sensation: eine Höhle mit einem zweiten Ausgang! Die Grabung dauerte den ganzen Tag und wurde von oben her durchgeführt. Am Ende mussten sie Stefan, der mit Abstand der Kleinste und Schmächtigste war und sonst zu nichts so recht taugte, an beiden Beinen festhalten und kopfüber in das Loch hinablassen, damit er mit einer Maurerkelle, die sie bei Petits auf dem Bau geklaut hatten, weiter nach unten graben konnte. Als Stefan durchbrach, schauten oben gerade noch die Füße raus und sie konnten ihn kaum noch festhalten. Der Ausgang war aber so eng, dass man von unten mit einer Spezialtechnik, nämlich mit gefalteten Händen überm Kopf vorweg, einsteigen musste. Und da das auf Dauer keinen Spaß machte, hatte Matthias die geniale Idee, genau unter dem „Ausgang“, auf der Stufe, eine Feuerstelle zu bauen. Mit richtigen Backsteinen. Einen Kamin hatte man ja schon.
Es war unglaublich: Sie hatten ein Höhle, die groß genug für die ganze Bande war und in der man sogar Feuer machen konnte. Sie brachten alte Decken und eine Obstkiste als Tisch mit und lagerten Limonade und natürlich alte Zeitungen, um damit das Feuer anzuzünden. Und obwohl sie immer nur ein ganz kleines Feuer machten, glänzte die gesamte Höhle dunkelrot und es roch wunderbar nach einer Mischung aus Erde und Rauch. Es war der schönste Ort der Welt. Und wenn ihn zu dieser Zeit irgend jemand gefragt hätte, was ihm am allerwichtigsten sei, hätte er sicher geantwortet: Die Bande und die Höhle. Und so schworen sie sich, dass diese Höhle, auf immer und ewig, und selbst wenn sie 100 Jahre alt würden, das Versteck der Galgenbergbande bleiben sollte. Verboten für alle anderen Menschen auf der Welt.
Also erzählte er auch Melanie nichts davon, was nicht einfach war. Denn es war die superste Höhle auf der Welt.
Aber sonst hatte sich nichts verändert. Jedenfalls zwischen ihm und Melanie nicht.

Er freute sich riesig, als er sie gleich am ersten Tag nach den Ferien wiedersah. Und er vergaß Banden und Höhlen oder dass sie sich wochenlang nicht gesehen hatten, und er konnte kaum erwarten, ihre Narbe zu fühlen und seinen Arm um ihre Schulter zu legen und ihre Hand zu spüren. Und als sie beide hinter dem Geräteschuppen hinter der Turnhalle saßen, am ersten Schultag des 4. Schuljahres, wussten sie nichts davon, dass Herr Backes, der Hausmeister, zum Rektor sagte: „Sind schon wieder hinterm Schuppen verschwunden, unsere Herzchen“, und dass der Rektor sah, kurz nur, wie Melanie ihre Bluse hochhob und Peters Finger, unter deren Nägeln Melanie ein wenig roten Sandstein sehen konnte, vorsichtig über ihre Narbe streichelten. Und sie ahnten auch nicht, dass der Rektor doch noch mal seine und ihre Eltern zu sich gebeten hatte – nichts Schlimmes, aber das muss doch noch mal besprochen werden.
Der Rektor erklärte Peters Eltern und Melanies Mutter, dass das Verhalten „nicht ganz altersgemäß“ sei. Ja, so hieß das Wort, auf das man sich einigte. Es waren wohl auch Begriffe wie „ungewöhnlich“, vielleicht sogar „unnormal“ gefallen. Und womöglich hatte irgend jemand etwas wie „irgendwie nicht richtig“ eingeworfen. In dem Alter hoben doch die Jungs den Mädchen höchstens die Röcke hoch, um sie zu ärgern. Oder sie schubsten und kabbelten sich so’n bisschen. Auf dem Schulhof. Das war normal. Aber dass sie sich so zurückzogen. Versteckten! Und man wisse ja auch nicht genau, was so alles geschah, wenn die beiden alleine… und das ging ja nun auch schon ungewöhnlich lange!
Und so kam man eben zum Urteil „nicht ganz altersgemäß“ und verständigte sich darauf, dass man einfach ein wenig ein Auge auf die beiden haben wollte.
„Melanie ist heute nicht da.“ Ihre Mutter lächelte ihn an. Er mochte sie. Sie war nett.
„Wo ist sie denn?“ Er wusste, dass man das nicht fragte.
„Sie ist nicht da.“ Er setzte sich auf sein Fahrrad und fuhr in Richtung Galgenberg. Er sah sie immer seltener. Aber er sah sie, manchmal. Nicht dass er sie vermisste – aber wenn er sie sah, war es wunderbar. Sie wollte immer weit weg spazieren gehen. Fahrradfahren durfte sie leider nicht. Auch nicht bei ihm hinten drauf mitfahren. Also gingen sie immer weiter rauf auf einen der Hügel. Und einmal hatte sie gesagt: „Wir müssen uns einen anderen Platz suchen, wo man uns nicht sieht.“
Er war ein prima Feuermacher. Indianerfeuer? Cowboyfeuer? Kein Problem! Er hatte ein kleines, flaches Höhlenfeuer gemacht. Mit kurzen, dicken Holzstücken, die wie ein Indianerzelt aufgestellt waren. Es flackerte ein wenig, und unten war schon viel Glut. Sie saßen beide an der Wand und schauten in die Glut. Ihr Kopf lehnte an seiner Schulter, seine Hand strich unter ihrem Pullover langsam auf und ab. Genau in der Mitte. Und er erzählte ihr von unglaublichen Wettkämpfen. Und sie sagte, ganz von allein – er hatte sie gar nicht danach gefragt – dass dies der schönste Raum sei, in dem sie jemals war.
Obwohl die Höhle noch immer offizielles Hauptquartier der Bande war, waren sie nicht mehr jeden Tag hier wie früher. Schon noch ein oder zwei mal pro Woche. Freitags sowieso immer. Zum Bandenrat. Immer gleich nach dem Essen und bis Dick & Doof kam.
Vielleicht weil Donnerstag war, wo normal nie einer herkam, und weil das Feuer so schön knisterte und er so spannend erzählte, hörten sie ihn nicht. Matthias. Es raschelte plötzlich in den Ästen, die den Eingang tarnten. Matthias kam rein gekrochen, richtete sich auf, sah das Feuer, und Peter, und dann erst Melanie. Sah sie nur ganz kurz an.
„Was machst du denn hier?“ Peter klang erschrocken.
„Ich… ich suche mein Taschenmesser… und… ich hab gar keinen Rauch gesehen!“ Es war ein wirklich perfektes Höhlenfeuer. Peter und Matthias sahen sich noch kurz an. Dann drehte Matthias sich um und verschwand wieder. Wortlos.
Obwohl er am nächsten Tag extra früh zur Höhle ging, waren alle schon da. Er sah den Rauch schon von außen. Sie hatten ein zu großes Feuer gemacht. Mit Holz, das noch nicht ganz trocken war. Das Innere der Höhle war hell erleuchtet, so dass man die Gesichter gut sehen konnte. Matthias schaute auf seine Füße, einige der anderen auch. Aber Ralf und Jürgen und sogar der kleine Stefan sahen ihn direkt an.
Stefan war es auch, der zuerst etwas sagte: „Wir haben alle gemeinsam beschlossen, dass du aus der Bande rausgeworfen werden musst.“ Er hatte es sehr schnell gesagt und danach Ralf angeschaut. Der fügte dann noch hinzu: „Du hast den Schwur gebrochen – das ist ein Verrat!“
Es entstand eine Pause. Er war noch immer gar nicht richtig drin in der Höhle, hatte sich gerade erst im Eingangsbereich aufgerichtet, wich aber wieder einen Schritt zurück, als ob er gleich wieder rauslaufen wollte. Aber er verharrte einen Augenblick. Seine Schneidezähne bissen fest auf seine Unterlippe, und obwohl die Arme locker an ihm herabhingen, konnten sie sehen, dass er beide Hände zu Fäusten geballt hatte. Die Daumen in der Faust.
„Tja, vielleicht nimmt mich ja die Wasserbande auf!“
Matthias, Ralf und die anderen sahen ihn an. Mit offenem Mund.
„Das würdest du noch nie machen?“ fragte Matthias. „Und die würden dich sowieso nicht aufneh…“
Mit der Wasserbande war das bisher absolut beste Rennen vereinbart worden: ein Floßrennen von der Brücke bis zum zweiten Stauwehr. Und Peter hatte schon einen Plan, wie sie das Floß bauen mussten.
Die Pause, die entstanden war, nutzte er, um zu argumentieren: „Gut, wir haben geschworen, dass niemand, der nicht zur Bande gehört, mit in die Höhle genommen werden darf. Und ich gebe zu, ich hab’ dagegen verstoßen. Aber das ist auf keinen Fall ein richtiger Verrat. Ein Verrat wäre nur, wenn man zum Beispiel zur Wasserbande überläuft.“ Es gelang ihm ein Grinsen. Und tatsächlich grinsten einige erleichtert zurück. „Und außerdem haben wir niemals festgelegt, was mit dem passiert, der gegen den Schwur verstößt. Es hat nie einer was von Rausschmeißen gesagt.“
„Aber was hättest du denn als Boss getan, wenn einer von uns…“
„Na, es hätte natürlich irgendeine Strafe geben müssen… vielleicht nicht zu schwer, aber eine Strafe…“
„Moment mal“, fiel Ralf ihm ins Wort, „wir hatten vorhin eine Abstimmung, und in der Abstimmung hat die Mehrheit entschieden…“
„Abstimmung? Was für ‘ne Abstimmung. Das geht nur, wenn alle da sind. Und ich hab gar nichts von der Abstimmung gewusst. Eine Abstimmung ohne den Boss ist ungültig.“
„Aber deine Stimme zählt auch nur einfach, also wäre auch mit dir noch eine Mehrheit von…“
„Jetzt haltet mal die Klappe!“ schrie Matthias plötzlich. Und als ihn alle ansahen, meinte er ruhig: „Ich hab einen Vorschlag: Peter bleibt in der Bande, darf aber nicht mehr Boss sein.“
Es entstand eine Pause. Auch Peter konnte einen Moment lang nichts sagen. Aber er sah, wie Ralf Jürgen mit dem Ellenbogen einen kurzen Schubs gab, und der schoss heraus: „Ich schlage vor, Ralf als neuen Boss zu bestimmen. Wer ist dafür?“
Es ging so schnell, dass Peter nur noch hörte: „Gegenstimmen?“, tapfer die Faust öffnete und den Arm hob. „Eine! Damit ist Ralf neuer Bandenboss.“
„Einen… einen Moment mal“, Peter ballte wieder die Faust. „Wir können gerne darum kämpfen, wer Boss wird. Wir machen ein Rennen, oder wer in einer Stunde die meisten Frösche fangen kann“ – im Fröschefangen war Peter nämlich besonders gut – „oder… oder von mir aus auch einfach einen Ringkampf… oder du darfst selbst bestimmen, was wir…“
„Nein!“ sagte Ralf entschieden. „Ich bin neuer Boss. Das ist durch Abstimmung beschlossen. Und ich hab zwei Sachen zu sagen: Also erstens wird es, solange ich Boss bin, immer einen Stellvertreter geben“, er sah nach links, „und ich bestimme erst mal Jürgen zu meinem Stellvertreter.“ Was für eine geniale Idee! Da hätte man früher drauf kommen müssen. Ein Boss braucht auch einen Stellvertreter. Großartig. „Und zweitens bestimme ich, dass Peter ganz normal weiter in der Bande bleiben kann, ohne weitere Strafe oder so, wenn er die Abstimmung von eben akzeptiert.“
Alle sahen gebannt auf Peter. Endlich trat er vom Eingang in die Mitte der Höhle. Stand jetzt direkt vor ihnen. Tat so, als ob er noch ernsthaft überlegte, und sagte dann: „Also gut, einverstanden!“ Es gab ein erleichtertes Gemurmel. Alle klopften Ralf auf die Schulter, aber auch zu Peter kamen die meisten. Ein kurzer Klaps und ein „Schön-dass-du…“ und „Na-ist-dochprima-so“-Gemurmel.
Bis sich Matthias noch mal zu Wort meldete: „Was Ralf eben noch vergessen hat zu sagen: Natürlich gilt auch weiterhin der Schwur, dass niemand ein Nicht-Bandenmitglied hier reinbringen darf.“ Alle nickten, und Matthias fügte noch hinzu: „Und wir legen fest, dass ab jetzt der rausgeschmissen wird, der den Schwur bricht.“ Noch einmal sahen alle Peter an, der sich beeilte zu sagen: „Ja, ja, klar, kommt nicht mehr vor.“
Und als vorgeschlagen wurde, doch endlich mal über das Floß zu reden – das Rennen sei doch schon in zwei Wochen – schien einen Augenblick lang alles wieder gut zu sein, bis Matthias, ganz nebenbei, fragte: „Wieso bist du eigentlich immer mit dieser Melanie zusammen?“
Und wieder schwiegen alle und sahen ihn an.
„Wieso immer? Ich sehe sie doch nur ganz selten.“
„Na ja, aber manchmal bist du dauernd bei ihr… und so. Und manchmal verschwindest du auch zusammen mit ihr…“
„Ja, das ist doch nicht normal“, meinte Stefan.
Peter hatte ihn sofort beim Hemdkragen. „Soll ich dich mal ‘ne halbe Stunde in den Schwitzkasten nehmen?“
„He, lass ihn“, sagte Matthias ruhig, „er hat doch recht. Irgendwie… irgendwie ist das nicht richtig. Sagt mein Vater auch. Immerhin bist… warst du Boss der Galgenbergbande.“
Und Ralf fügte noch hinzu: „Ja, das ist doch nicht normal, was findest du überhaupt so toll an ihr. Sie ist ein Mädchen! Und auch noch besonders langweilig und kann nicht mal Fahrrad fahren. Kannst du uns das alles mal erklären.“
„Sie ist überhaupt nicht langweilig“, platzte er heraus, zwang sich aber gleich wieder, ruhiger zu werden, „sie hat eine… sie… hat…“
„Was?“
„Hm, ihr habt recht, weiß selber nicht, warum ich so viel Zeit mit ihr verschwende. Wir sollten uns lieber mal wieder mehr um die verdammte Wasserbande kümmern. Die schlagen uns in letzter Zeit ja dauernd.“
„Aber diesmal nicht“, grinste Ralf und schlug ihm kurz auf die Schulter und ließ ihn neben sich und Jürgen vor dem Feuer sitzen.

Es war gar nicht so schwer gewesen. Nicht zu schwer. Zuerst dachte er, es wäre okay, wenn er einfach nicht mehr hinginge. Sie sah ihn aber natürlich auf dem Schulhof. Sah ihn fragend an. Bei einem Schulfest ergab sich dann endlich die Gelegenheit, mal mit ihr zu reden, ohne dass es auffiel. Aber es gab nicht viel zu sagen. Nur dass er nicht mehr der Boss der Bande war. Im Moment jedenfalls nicht. Und dass er wenig Zeit hätte und so. Und dass… na ja, dass es ja auch irgendwie… irgendwie ja wohl auch nicht richtig sei, oder nein: nicht so richtig normal. Ja genau, nicht normal.
Erst da begann Melanie zu weinen. Ein bisschen nur. Und nicht wie die anderen Mädchen, bei denen gleich die ganze Lippe zitterte. Sondern sie biss sich fest mit den Schneidezähnen auf die Unterlippe, musste aber trotzdem weinen. Aber nur kurz.
„Was? Du findest es nicht richtig, dass du meine Narbe anfasst?“ fragte sie leise und wischte sich mit der Innenfläche der Hand die Tränen ab.
„Deine Narbe?“ Er war überrascht. „Wieso… ich meine doch nicht deine Narbe! Nur dass ich so viel Zeit mit einem Mädchen zusammen bin und auch das Händchenhalten und auch das Küssen… immerhin will ich wieder Boss der…“
„Aber wir sehen uns doch gar nicht oft und wir müssen uns ja auch nicht küssen.“
„Na ja, die Narbe, jedenfalls, das schwöre ich dir, dass ich nicht lüge, die finde ich supersupertoll, und natürlich ist es superklasse, dran zu fassen. Ganz ehrlich!“
Das schien sie wieder ein wenig zu beruhigen. Jedenfalls weinte sie nicht mehr und sagte auch nichts weiter. Und er musste auch schon weg, um auf die Torwand zu schießen, und im Weggehen hörte er sie „Viel Glück“ sagen.
Kurz darauf ging er aufs Gymnasium, und sie… na, sie eben auf eine andere Schule. Irgendeine. Jedenfalls nicht in derselben Stadt. Und auf dem Gymnasium war’s total klasse, obwohl aus der Bande nur er und Matthias da hingingen. Aber es gab dort einen Jungen, Mischa, der konnte auf Strommasten klettern, auf die großen Überlandmasten aus Stahl, bis ganz oben hin!
Er hörte mal, dass sie zwischendurch noch ein oder zweimal im Krankenhaus gewesen war und operiert werden musste. Und später erinnerte er sich nur daran, sie noch einmal zufällig getroffen zu haben, als er mit dem neuen Moped, dem er, wie alle in der Clique, einen Namen gegeben hatte, durchs Dorf fuhr. Er malte für sie mit dem Hinterreifen einen Kreis auf die Dorfstraße und winkte ihr zu. Sie lachte und winkte zurück. Hatte inzwischen ziemlich große Brüste gekriegt, die kleine Melanie. Alle Achtung! Aber natürlich konnte er nicht einfach zu ihr fahren und fragen, was denn die… wie es ihr so geht.

Rezension

"Der Autor variiert wichtige Männer-Themen wie die Jagd, Freundschaft und das Verhältnis zu Frauen in nicht alltäglicher Weise. Er spielt in den elf Erzählungen mit verschiedenen Sichtweisen und Sprachstilen und enttarnt nebenbei – teils einfühlsam, teils derb – männliche Verhaltens- und Denkweisen. Obwohl er es vermeidet, sich in manchen Geschichten auf konkrete Schauplätze und Orte festzulegen, kann sich der Leser leicht in der Region um Primstal* in den siebziger und Achtziger Jahren wieder finden.

Auf jeden Fall aber kennt man die kleinen alltäglichen Situationen, deren Einzelheiten Frank Meyer besonders treffend beschreibt. Und immer regen die Charaktere und ihr Handeln zum Nachdenken und Diskutieren an. Sprachliche Klarheit, Dichte und Genauigkeit der Dialoge in den elf Erzählungen, die stilistischen Variationen sowie die wechselnden Erzählperspektiven ergeben ein eindrucksvolles Bild von männlichen Denk- und Verhaltensweisen."

aus: Saarbrücker Zeitung, 4. Dezember 2002
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